Den narrada Siach ist ein Choleriker, seit neuestem nennt man ihn in den Massenmedien auch Wutbürger. Er regt sich über alles, was ihm den geringsten Anlass bietet, auf, so zum Beispiel über den Eurorettungsschirm, obwohl er nicht die geringste Ahnung hat, wie dieser funktioniert. Er ärgert sich über die Umbaumaßnahmen am Kö oder bei der MAN ebenso, wie über die Taktik des FCA Trainers.
Fehlentscheidungen zu Ungunsten des FCA potenzieren die Wut des Narraden Siachs um das bis zu einhundertfache. Diese Wut ist tendenziell langfristig und hält mitunter die gesamte Saison an. Es könnte ja sein, dass der FCA wegen einer falschen Abseitsentscheidung absteigt, was einer kleinen Katastrohe gleichkommt.
Auf jeden Fall ist ein Abstieg des FCA für den narraden Siach schlimmer, als wenn im Mittelmeer 1000 Flüchtlinge ertrinken oder in Syrien von einer Bombe getroffen werden.
Fehlentscheidungen zu Gunsten des FCA jedoch nimmt der Narrade Siach mit Genugtuung hin, er krönt sie genussvoll mit einem Schluck Weizenbier.
Im Stadtverkehr Augsburgs tritt der narrade Siach besonders häufig in Erscheinung, mit Vorliebe regt er sich über weibliche Fahranfängerinnen und den Typ „Opa mit Hut“ auf.
Archiv für den Monat: Dezember 2016
Gero von Fallingbostel
Gewöhnlich bin ich in Internetforen unter meinem Künstlernamen Steve Frontera unterwegs. In derartigen Foren gibt es zahlreiche Nationalisten und Odinanbeter und so bekam ich von einem Tag zum anderen die Lust auf einen Nickname, der etwas germanischer klingt. In einer schlaflosen Nacht wurde ich von einem Wort verfolgt, das Gero von Fallingbostel lautete.
So beschloss ich, mich bei Politikforen.de mit dem Namen Gero von Fallingbostel anzumelden. Nun war es aber so, dass es in Fallingbostel tatsächlich einen Gero gab, der außerdem Vorsitzender der Jungen Union in der Kleinstadt Fallingbostel war. Der arme Mann wurde von einer Stalkerin namens Blanca verfolgt, die ihn nicht nur täglich um 10 Uhr und um 18 Uhr anrief, sondern auch zehnmal am Tag bei Google den Namen „Gero von Fallingbostel“ eingab, um neues über den Mann von der JU zu erfahren. Google meldet bekanntlich jegliche Forenaktivität und so wunderte ich mich, dass es in meiner PN Box Nachrichten wie „Ich liebe dich von ganzem Herzen!“ „Wollen wir es nicht einmal zusammen versuchen!“ und „Ohne dich sterbe ich!“ gab. Der Vorsitzende der JU Gero von Fallingbostel schrieb im Internet am liebsten von christlichen Werten, von Treue, Fleiß und Leistungsbereitschaft. Ich dagegen schreibe im Internet am liebsten von der sozialistischen Weltrevolution und von der Umverteilung von reich nach arm. Die Stalkerin Blanca las alle meine Beiträge und wunderte sich gewaltig über den Sinneswandel des Gero von Fallingbostel. Sie tratschte in ganz Fallingbostel die neuen Beiträge des Gero herum, und vermutete sogar, dass der Gero ein Spion oder trojanisches Pferd sein könnte. Möglicherweise sei er sogar vom kubanischen Geheimdienst.
Dies hatte zur Folge, dass Gero am folgenden Samstag nicht mehr zum Vorsitzenden der JU gewählt wurde. Er wunderte sich gewaltig, dass er plötzlich von allen schief angesehen wurde. Daraufhin verfiel der junge Mann in schwere Depressionen, weil er sich die Sache einfach nicht erklären konnte.
Er suchte am folgenden Montag den Neurologen Dr. Müller auf, bei dem auch die Stalkerin Blanca Stammgast war. Der Neurologe wusste von Blanca bereits alles über die geplante Weltrevolution des CDU Mannes und diagnostizierte fälschlicherweise eine Persönlichkeitsspaltung.
Daraufhin wurde Gero in eine Klinik eingewiesen und erhielt ein Medikament, das ihn so müde machte, dass er am Tage mindestens 21 Stunden schlief.
Eines Nachmittags erwachte er in den Armen der Stalkerin Blanca.
Die hatte von mir eine nette Nachricht erhalten. Und so klärte sich der Irrtum auf.