Wie sinnvoll sind Vergleiche mit dem Tierreich?
Der Sparsame vergleicht sich gerne mit dem Eichhörnchen, der Anlageberater mit dem schlauen Fuchs, der es auf die arme Gans abgesehen hat, der fleißige Bierfahrer mit dem Haflinger, der Brücken- und Staudammarchitekt gar mit dem Biber.
Ist ja irgendwie logisch, die Viecher sind unsere Verwandten und wir brauchen eine Legitimation für unser Handeln. Der Diktator wird sich mit dem Leitwolf vergleichen und der schüchterne mit dem scheuen Reh.
Aber was sollen die Vergleiche. Wenn der Seehund den Hering in einem Satz, ohne zu kauen verschluckt, dann muss ich das noch lange nicht tun. Wenn das Kamel zwölf Tage durch die Wüste Gobi wandert ohne zu trinken, dann ist das noch lange kein Argument, das mich davon abhält zur Besteigung des großen Arbers ein paar Dosen Mirinda mit zu nehmen. Wenn der Maulwurf in meinem Garten herumbuddelt, dann ist das noch lange kein Grund mir einen Job beim Tiefbauamt zu suchen.
Wenn man mit dem Tierreich argumentiert, kann man sich so gut wie für alles rechtfertigen.